Mittwoch, 14. Oktober 2009

Predigt vom 8. März 2009

Hier als Nachtrag eine ältere Predigt:

Predigt über Joh 12,20-26: „Hingabe – der Weg zum Leben“
Liebe Gemeinde,
wer von euch hat schon mal gehört von „alternativen Lebensentwürfen“?
Alternative Lebensentwürfe werden z. B. in der Familienpolitik diskutiert. Früher galt nur ein Grundmuster: Familie mit Kindern, mit eigenen leiblichen Kindern, und die Eltern sind verheiratet. Heute hat sich das Bild verändert. Viele andere Modelle werden gelebt: Alleinerziehende mit Kindern oder Patchworkfamilien z. B., die je nach Lebenssituation neu zusammengesetzt werden. Die einen finden solche alternativen Lebensmodelle gut und zeitgemäß, die anderen bedauern, dass es sie gibt.
Alternative Lebensentwürfe gibt es aber auch in ganz anderen Lebensfeldern – und nicht erst seit heute. Wenn im Jahre 632 ein Mann oder eine Frau ins Kloster ging, um Mönch oder Nonne zu werden, dann war das auch ein alternativer Lebensentwurf.
Ich habe noch einen weiteren alternativen Lebensentwurf entdeckt. Und zwar bei Jesus. Er hat ein Lebensmuster gehabt, ein Schema, das ihn vollständig geprägt hat. Wir finden es häufig in der Bibel, z. B. auch in einem Bericht aus Johannes 12. Dieses Kapitel erzählt von Jesus auf dem Weg zu seinem letzten Passahfest. Auch andere hatten sich aufgemacht, um das Passahfest zu besuchen:

20 Auch einige Griechen waren anwesend – sie gehörten zu den Pilgern, die beim Fest Gott anbeten wollten. 21 Sie traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten zu ihm: Herr, wir möchten Jesus sehen. 22 Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus. 23 Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. 24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. 25 Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. 26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. 27 Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Joh 12

Letzten Sonntag war der Beginn der Passionszeit. Wir besinnen uns darauf, dass Jesus auf den Tod zugegangen ist, freiwillig. In unserem biblischen Bericht ist davon die Rede. Das Passahfest steht bevor, das für Jesus das letzte sein wird. Jesus weiß das, denn er kennt und spürt die Todfeindschaft gegen ihn. Das setzt ihm zu. Er ist aufgewühlt. Diejenigen, für die er gekommen ist und für die er gelebt hat, lehnen ihn ab. Seine Hoffnung hat sich nicht erfüllt.
Aber ein anderer Hoffnungsschimmer ist aufgeleuchtet. Andere gibt es, die ihn nicht ablehnen, im Gegenteil, die ihn aufsuchen, weil sie sich von Jesus etwas versprechen. Einige Griechen, zum Judentum übergetreten, gehen zum Fest und wollen Jesus sehen. Sie fragen den Schüler Philippus. Der nimmt sich noch einen zweiten Schüler mit und sagt Jesus Bescheid.
Man fragt also doch nach Jesus. Eine Tür ist offen geblieben. Ob das für Jesus wie ein Notausgang hätte sein können? In Jerusalem lehnt man ihn ab und bringt ihn zur Strecke, aber andere von weither suchen ihn – ob er wenigstens für sie etwas bedeuten kann? Ob es nicht klug wäre, auf die zuzugehen und sie zu empfangen? Für Jesus würde das sicherlich eine Anerkennung bedeuten inmitten aller Feindschaft.
Aber Jesus lässt diese Besucher völlig links liegen! Er redet nur mit den beiden Jüngern, die ihn angesprochen haben. Jesus redet tatsächlich von Anerkennung, ja mehr noch: dass er, Jesus, jetzt geehrt wird. Aber Jesus denkt überhaupt nicht an die Besucher, sondern an eine ganz andere Ehre. „Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ Die Stunde ist gekommen – das ist zweifellos die Todesstunde. Jesus wird sterben und so wird er verherrlicht. Jesus wird sterben, in die Erde fallen wie ein Weizenkorn und ganz zu Tode kommen. Nur so entsteht Frucht aus ihm. Nicht durch die Anerkennung der Menschen, nicht durch den Zulauf von Unterstützern. Sondern im Tod.
Jesus gibt sich selbst vollständig hin. Er ist bereit, sich ganz und gar zu verströmen. Das ist das Grundmuster seines Lebens. Das ist sein alternativer Lebensentwurf. Jesus gewinnt das Leben, indem er sich ausströmt. Dieses Grundmuster haben wir bereits gehört in der Schriftlesung: Er „entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.“ Er „entäußerte sich“ – eigentlich bedeutet dieses Wort: Er hat sich ausgeleert. Er hat sich verströmt. Da blieb nichts zurück. Jesus hat sich ausgeleert, verströmt, vollständig hingegeben. Das ist sein Lebensmuster.
Jesus hat das gelebt nicht erst zum Schluss, als er ins Sterben ging. Sondern zeit seines Lebens hat ihn dieses Muster bestimmt. Gleich zu Beginn seiner Wirksamkeit z. B. Er wurde in die Wüste geführt. Der Teufel wollte ihn verführen. Z. B. wollte er ihn verlocken, vom Tempel zu springen. Gottes Engel würden ihn dann auffangen. So stehe es ja in der Bibel. Wenn Jesus das getan hätte, hätte er gleich zu Beginn einen Beweis gehabt: Ja, sie tragen mich, die Engel, weil ich Gottes Sohn bin. Eine Erfahrung, die ihm fortan Sicherheit hätte geben können. Jesus hat es nicht getan. Er hat lieber auf die Hilfe der Engel verzichtet. Verzichtet auch auf einen Beweis, dass er Gottes Sohn ist. Zurück bleibt am Ende ein erschöpfter Jesus in der Wüste. Aber noch mehr: „Da traten die Engel zu ihm und dienten ihm!“ Jesus hat nicht selbst nach den Engeln gegriffen. Er hat darauf verzichtet. Und dann bekommt er von Gott nachher eben dies doch: Hilfe durch Engel. Jesus hat das gewonnen, gerade weil er es sich nicht selbst genommen hat. Sein Grundmuster war: Ich nehme nichts an mich, sondern ich gebe hin. So hat Jesus Leben gewonnen.
Auch schon vorher: Jesus hat auf Ehe und Familie verzichtet. Und in den letzten drei Lebensjahren auf ein festes Zuhause. Er hat vertraut, dass er Geborgenheit dennoch erfährt, anders als durch Menschen. Jesus wirkt auf uns allerdings wie ein sehr geborgener Mensch. Er hat sich das nicht selbst genommen. Er hat es von seinem Vater im Himmel empfangen.
Und dann zum Schluss: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ So hat er gelebt. Dieser Satz gilt aber auch für jeden seiner Nachfolger: wir alle sollen diesen Lebensentwurf annehmen. „Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.“ – „Wo ich bin, soll auch mein Diener sein“ – wo ist Jesus denn? Sehr bald am Kreuz. Und vorher und nachher ist Jesus in der Haltung der Hingabe: hat sich ausgeleert, sich verströmt. In dieser Haltung möchte Jesus auch uns sehen. Unser Leben soll jesusförmig sein. Das ist der einzige Weg zum Leben: jesusförmig werden.

Was sind in unserem Leben die Weizenkörner, die in die Erde fallen und sterben und so Frucht bringen? Weizenkörner, die allein und nutzlos bleiben, wenn sie nicht sterben?

Manchmal platzen Träume. Wir müssen uns unter Schmerzen davon verabschieden. Wir neigen in solchen Situationen oft dazu, dass wir meinen: „Das Leben ist von nun an nur noch zweitklassig. Ich hätte ja gewusst, was gut für mich ist und was zu meinem Glück beiträgt. Aber das Leben hat nicht mitgespielt. Gott hat nicht mitgespielt. Ab jetzt wird es nur noch Schmalspur-Glück geben.“ Ja, tatsächlich ist etwas gestorben, wie ein Weizenkorn in der Erde versenkt. Aber was ist gestorben? Der Traum, ja. Das Glück auch? Oder nur die Kontrolle über das Glück? Dass du meinst, du könntest genau beschreiben, was dein Glück wäre? Wer weiß – vielleicht entseht aus deinem gestorbenen Traum ja erst recht reiche Frucht: erst ab dem Moment, wo du es nicht mehr in der Hand hast. Wenn du dich von deinem Traum verabschiedest, kann Gott vor dir eine ganz neue Tür aufmachen. Frage ihm beharrlich danach!

Was sonst noch ist in unserem Leben so ein Weizenkorn, das Frucht bringt, nachdem es gestorben ist?
Vergebung, die wir gegenseitig aussprechen. Jemand anderem vergeben, der mir richtig weh getan hat – das ist ein bisschen wie Sterben. Ich hatte doch recht und der andere nicht! Ich wurde übervorteilt. Und dennoch vergeben? Alles wieder gut sein lassen? Aber die Schuld des anderen, die tatsächlich da ist und zum Himmel schreit, die kann ein Weizenkorn werden. In der Erde begraben, stirbt sie – und in mir, der ich vergebe, stirbt auch etwas, nämlich das Anrecht auf diese Schuld. Ich kann sie nicht mehr gegen jemanden verwenden. Aber Gott wird aus dem gestorbenen Weizenkorn reiche Frucht schaffen. Freiheit nämlich. Der Schatten liegt nicht mehr auf meiner Seele. Ich muss den inneren Film, den ich über diese Situation damals gedreht habe, nicht mehr ständig wiederholen. Er wird vom Spielplan abgesetzt und mein Blick wird frei für Neues.

Weizenkörner in unserem Leben. Das Grundmuster Jesu bildet sich dann bei uns ab: Hingabe. Jesus hat sich ausgeleert, verströmt, ohne Sicherheiten, und so ist es dann auch bei uns. Wir werden jesusförmig.

Noch eine Möglichkeit möchte ich zeigen, was wir hingeben können: Vertrauen. Dem anderen über den Weg trauen. Auch wenn er mir verdächtig vorkommt. In unserer Gemeinde sind viele Glaubensgeschwister auch freundschaftlich verbunden. Andere haben keine besondere Nähe auf menschlicher Ebene. Und wieder andere begegnen einander misstrauisch. Ich weiß das. Nicht jeder muss in der Gemeinde des anderen Freund sein. Aber Misstrauen wirkt wie Mehltau über unserer Gemeinde. Vielleicht hat der andere mein Vertrauen nicht verdient. Und doch fordert Christus mich auf, ihm Vertrauen zu schenken. Vorschussvertrauen sogar. Das ist eine Art von Hingabe ohne jede Sicherheit. Ich weiß ja nicht, ob der andere mein Vertrauen erwidert oder ob er es sogar ausnutzt. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder jeder wartet auf den anderen, dass der anfängt. Dann bewegt sich nichts. Oder ich frage an, mache den ersten Schritt oder gehe die zweite Meile mit. Ich wage es, Vorschussvertrauen zu geben. So hat Gott es ja auch mit mir gemacht. Christus hat sich hingegeben, verströmt. Wenn ich einem Glaubensbruder oder einer Schwester im Glauben vorab Vertrauen schenke, habe ich solche Hingabe Jesu gelebt. Dann habe ich jesusförmig gelebt. Darauf wird Segen sein. Daraus wird Frucht erwachsen.
Ein bekanntes Gebet beschreibt dieses Lebensmuster der Hingabe, diesen alternativen Lebensentwurf:

Herr, lass mich trachten:
nicht dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.
(Gemeindelieder Nr. 411, ursprünglich aus Frankreich um 1913)
Jesus sagt dazu: „Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.“

Das ist jedem einzelnen von uns gesagt: Wir können, jeder für sich, jesusförmig werden. Ich glaube aber, das Grundmuster Jesu gilt auch für uns als Gemeinde insgesamt. Unsere Gemeinde muss in ihrer Gestalt und allen ihren Lebensbereichen jesusförmig sein – weil wir ja Gemeinde Jesu sind. Also muss man das Grundmuster Jesu – er entäußerte sich, er hat sich ausgeleert, verströmt, er hat auf Ehre verzichtet und auch auf Sicherheit – dieses Grundmuster Jesu muss man in unserer Kirche finden können.
Wir stehen wahrlich vor einem ungewissen Weg als Gemeinde. Seit Monaten denke ich jeden Tag daran, und oft eben mit Ungewissheit. Wir müssen klären, wo wir als Gemeinde unseren Standort haben wollen. Bleibt er hier oder wechselt er?
Aber der Standort ist erst zweitrangig. Zuallererst müssen wir entscheiden, was wir für eine Gemeinde sein wollen. In aller Unsicherheit und Unwägbarkeit – greifen wir nun nach den besten Sicherheiten? Halten wir jedes Risiko möglichst gering? Ist das die Überschrift über unserer Entscheidung?
Oder sind wir bereit zur Hingabe? Trauen wir uns, wie Jesus uns sozusagen auszuleeren, zu verströmen, alles erst einmal loszulassen? Unsere Garantien und auch unsere Lebenserfahrungen, die uns bisher getragen haben?
Viele von uns sind besorgt: Reicht die Kraft unserer Gemeinde für einen neuen Weg? Sind wir nicht ausgelastet nur damit, dass wir gegenseitig für uns sorgen? Sind das nicht Verantwortungen genug? Diese Sorge ist völlig verständlich und auch berechtigt. Wir sind wahrlich nicht in der Lage, leichtsinnige Pläne zu fassen.
Aber unsere Entscheidung für die Zukunft darf nicht allein von der Sorge bestimmt sein. Sondern sie muss jesusförmig sein. Es muss also eine Entscheidung sein, die von Hingabe geprägt ist. Wir dürfen nicht fragen: Wie können wir möglichst viel von dem retten, was uns bisher wichtig war? Sondern wir müssen uns fragen: Für wen kann unsere Gemeinde Frucht bringen? Und den Weg bis hin zur Frucht, den hat Jesus gezeigt und vorgelebt. Es ist der Weg des sterbenden Weizenkorns. Vielleicht werden wir dann eine zeitlang sehr unsicher dastehen. Wie Jesus. Nur so aber greift dann Gottes Verheißung, dass er neues Leben schaffen wird. „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“
In jedem Falle wird ein neuer Weg vor uns liegen. Auch wenn wir mit unseren Gebäuden alles beim Alten lassen, müssen wir in diesen alten Gebäuden einen neuen Weg gehen. Einen jesusförmigen Weg, den der Hingabe. In den alten Gebäuden muss eine Gemeinde entstehen, die für andere Frucht bringt. Oder diese Gemeinde entsteht am neuen Ort. Egal. Hauptsache, eine jesusförmige Gemeinde sind wir.
Manche von uns halten den jetzigen Standort für aussichtsreicher. Er scheint Sicherheit zu versprechen. Andere versprechen sich mehr von einem neuen Standort. Da können sich manche eher eine fruchtbringende Gemeinde vorstellen. Aber auch ein Wechsel wird nicht der sicherere Weg sein. Auch dort ist mehr Frucht, mehr Leben nicht garantiert. Mehr Frucht und mehr Leben ist für uns überhaupt nicht garantiert. Sondern wenn wir es wie Jesus machen, lassen wir erst einmal alles los, auch alle Befürchtungen und Hoffnungen und Pläne. Wir lassen uns ganz in Gottes Hand fallen. Und dann? Dann hat er uns Frucht nicht garantiert. Aber versprochen.
Eines aber müssen wir fürchten wie die Pest: Dass wir eine Gemeinde werden, hier oder dort, die nur für sich selbst lebt und nur sich versorgt und den Weg der größtmöglichen Sicherheit geht. Eine Gemeinde, die den Auftrag für andere nach hinten stellt, um erst mal ihr eigenes Auskommen zu sichern. Solch eine Gemeinde müssen wir fürchten. Denn solch eine Gemeinde gleicht dem Weizenkorn, das nicht in die Erde fällt und nicht stirbt. Und allein bleibt. Und am Ende dann natürlich doch stirbt. Aber ohne Auferstehung.
Unser Auftrag ist es, jesusförmig zu sein. Jesus hat diesen alternativen Lebensentwurf gelebt von Anfang bis Ende. Hat sich hingegeben, ausgeleert, sich verströmt. Verströmt bis aufs Blut, das in den Dreck von Golgatha getropft ist.
Ich habe den Eindruck, Christus stellt uns vor die Wahl. Wir müssen sein Muster nicht annehmen. Jesus hat vier mal „wenn“ gesagt. „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt ...“, „wenn es aber stirbt ...“, „wenn einer mir dienen will ...“, „wenn einer mir dient ...“. Christus legt uns nicht fest. Er lässt uns durchaus die Wahl. Er zeigt uns bloß die Folgen auf: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“
Der Weg der Hingabe, dieser Jesusweg: Ist er tragfähig? Ist er nicht gefährlich? Könnte eine falsche Entscheidung unsere Gemeinde etwa auf lange Sicht ruinieren?
Für seine Nachfolger hat Jesus die Aussicht, dass sie keineswegs ruiniert werden. Vielmehr geehrt bei Gott – das stellt Jesus seinen hingegebenen Dienern in Aussicht. „Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.“
Amen.