Predigt über Kol 1,3-11
Liebe Gemeinde,
wir haben vorhin zum Muttertag die Mütter in den Mittelpunkt gestellt. Wer von uns nur ein bisschen nachdenkt, muss Hochachtung vor dem bekommen, was Mütter leisten. Zwar machen Mütter nicht die ganze Erziehungsarbeit allein – aber sie verbringen doch einen Großteil ihrer Zeit damit. Über den Lehrerberuf hat mal jemand gesagt: Als Lehrer musst du in jeder Minute eine Menge an Entscheidungen treffen. Man steht in der Klasse – und Minute für Minute dies entscheiden, so reagieren, jenes anstoßen. Ich denke, für Mütter gilt das genauso. Inmitten der Kinder müssen sie laufend entscheiden. Hingehen, wenn einer plärrt, oder selber zurechtkommen lassen? Jetzt eine Strafe androhen, wenn das Kind etwas nicht tut – oder lieber eine Belohnung, damit es das tut? Oder gar nichts von beiden? Und wenn es mit Freunden fröhlich lärmend von draußen kommt – soll ich erst schnell den Teppich aufrollen, damit er nicht schmutzig wird, oder den Schrank mit den Keksen überwachen oder die Kinder lieber sofort ins Bad zum Händewaschen umleiten? Oder wieder nichts von all dem und sie einfach herzlich umarmen, egal wie dreckig sie sind?
Mütter müssen Entscheidungen treffen – sie besonders. Viele andere von uns auch, im Beruf oder sonst wo. Manche Entscheidung ist schnell gefasst, und wenn sie falsch war, kommt das auch schnell wieder in Ordnung. Andere Entscheidungen haben längere Auswirkung und müssen gut überlegt sein. Wir Christen tragen manchmal schwer an großen Entschlüssen, weil wir Gottes Willen treffen möchten.
Die jungen Christen in den Gemeinden zur neutestamentlichen Zeit mussten sich ebenfalls im Alltag vielfältig entscheiden. Sie hatten zu Jesus gefunden. Was bedeutete das für ihre Ehen? Ihre Familien? Wie verhalten sie sich gegenüber ihren Sklaven? Wie gegenüber ihren Freunden, die zum griechischen Göttertempel gingen? Wie sollten sie mit ihren Vorgesetzten umgehen? Müsste man nicht die Armen in der Gemeinde unterstützen? Aber wenn – wie viel Geld sollte man abgeben? Und ergreift man als Christ in der politischen Volksversammlung eigentlich das Wort? Entscheidungen waren nötig – als Christ wurde das Leben wahrhaftig nicht leichter. Und uns, die wir 2000 Jahre später leben, geht es ja immer noch so. Persönliche Entscheidungen, gemeindliche Entscheidungen – das macht oft Mühe. Und muss es auch: Es geht ja um nichts Geringeres als um Gottes Willen!
Im Gebiet der heutigen Türkei, im Tal des Flusses Lykos lebte die kleine, junge Gemeinde von Kolossä. Die bekam von Paulus einen Brief. Gleich zu Anfang erinnerte Paulus daran, wie es denn angefangen hatte mit Christus in Kolossä. Und er erinnert an die Kräfte, an die positive Energie, die damals wirksam war und die jetzt noch weiterwirkt. Was Paulus als Briefbeginn schreibt, ist mehr als nur eine freundliche blumige Einleitung. Für Christen aller Zeiten sind vielmehr deutliche Kraftfelder benannt. Kraftfelder, Mgnetfelder, an denen sich unsere Kompassnadel ausrichten kann, so dass wir entscheidungsfähig werden. Es ist nicht eine einzelne Richtungsangabe, sondern ein ganzes Kraft-Feld. Es besteht aus einem Bündel von Kräften Gottes, und alle gemeinsam ziehen unsere Kompassnadel an. Hören wir auf Kol 1,3-11:
So beginnt Paulus seinen Brief an die junge Gemeinde. Er blickt zurück auf den Anfang – so war es – und blickt auch nach vorn – so wird es. Und das meiste, was er schreibt, nennt er zweimal, sowohl beim Rückblick als auch beim Ausblick. Für die Christen wird damit deutlich: So wie Gott es bei uns angefangen hat, so soll es auch weitergehen. Wir sollten nicht stehen bleiben, sondern Gott weiterhin sein Werk an uns tun lassen.
Als Christ zu leben war nicht leicht inmitten einer heidnischen Stadt und bei zunehmender Verwirrung auch innerhalb der Gemeinde. Aber hier in diesen Zeilen sind die Kraftfelder enthalten, die die Gemeinde braucht. Vier von ihnen möchte ich zeigen:
1. Das Gebet
„Jedes Mal, wenn wir für euch beten, danken wir Gott ...“ – „Deshalb hören wir auch seit dem Tag, an dem wir davon erfahren haben, nicht auf, für euch zu beten.“ Diese Gemeinde wird von Betern begleitet. Alles, was die Christen beachten müssen und was die Gemeinde zu tun hat, ist von einer Quelle gespeist: vom Gebet. Damit beginnt Paulus. Er verspricht sich also nichts vom Machen und er selber zeigt sich auch nicht als Macher. Sondern als Beter.
Dieses Kraftfeld ist in die Gemeinde von Beginn an eingepflanzt und eingewurzelt worden. Das lag an einem weiteren Beter. Paulus nennt den Namen dessen, der die Gemeinde gegründet hat: Epaphras. „Euer Lehrer in all diesen Dingen war Epaphras, unser geliebter Mitarbeiter und ein treuer Diener Christi, der sich mit ganzer Kraft für euch einsetzt.“ Der war der Gründungsvater der Gemeinde. Mittlerweile ist er nicht mehr dort. Paulus hat ihn in eine andere Arbeit gerufen. Aber Epaphras wirkt dennoch weiter auch in Kolossä. Wie das, wo er doch gar nicht mehr da ist? Als Beter. Paulus schreibt später in seinem Brief: „Epaphras lässt euch grüßen, der ebenfalls einer von euch ist. Dieser Diener von Jesus Christus tritt als ein unermüdlicher Kämpfer für euch ein, indem er darum betet, dass ihr euch als geistlich reife Menschen bewährt, deren ganzes Leben mit Gottes Willen übereinstimmt.“ (Kol 4,12) Epaphras betet, ausdauernd, er macht sich richtig Arbeit damit. Damals lehrte er die Gemeinde, jetzt betet er – der Lehrer ist ein Beter. Also wiederum kein Macher.
Heute ist der Sonntag „Rogate“ – „Betet!“. Paulus und sein Mitarbeiter Epaphras zeigen uns, wovon Gemeinde Jesu lebt: aus dem Gebet. Aus der Fürbitte. Auch die ganze Gemeinde soll sich einklinken in das Gebet: „Betet mit aller Ausdauer, voll Dankbarkeit gegenüber Gott und ohne in eurer Wachsamkeit nachzulassen.“ (Kol 4,2)
Wir sind als Marburger Gemeinde auf einem Weg, der uns natürlich auch immer neue Entscheidungen abverlangt: Was wollen wir fördern? Was wollen wir hintanstellen? Wir müssen uns darüber sehr klar sein, wie wir unsere Entscheidungen treffen. Woran wir uns ausrichten. Aus Gottes Wort hören wir heute: Unser Weg muss aus dem Beten entspringen. Nur betend erkämpfte und aus dem Gebet herausgewachsene Entscheidungen werden Bestand haben. Alles andere können wir gleich aussortieren.
Ich bin froh über alle Gelegenheiten in unserer Gemeinde, wo wir uns zum Beten treffen. Das ist eine Stärke! Der neue Gebetskreis hier alle 14 Tage Dienstagvormittags ist wichtig, er vermehrt das gemeinsame Beten. Das brauchen wir. Und danach brauchen wir die Verbindung: vom Gebet hinüber zu unseren Entscheidungen und Beschlüssen. Das ist ein Kraftfeld, an dem unsere Kompassnadel sich ausrichtet.
2. Die Strömungskraft des Evangeliums
Das ist das nächste Kraftfeld: Die Strömungskraft des Evangeliums. Das Evangelium ist wie ein Fluss. Er hat die Stadt Kolossä einmal erreicht. Er hat einige Menschen mitgenommen. Sie haben sich dieser Strömung ausgesetzt. Und nun? Nun strömt die Botschaft von Jesus weiter und bahnt sich ihr Bett, auch weiterhin in der Gemeinde. Von daher ist es nicht schwer, den Weg zu finden: einfach der Strömungskraft des Evangeliums folgen.
In den Zeilen von Paulus ist es sehr auffällig, dass er wiederum nicht von sich schreibt, wie von Machern: ‚Als wir zu euch kamen, haben wir euch Christus gebracht, und nun sollt ihr auch weitergehen und darauf achten, dass ihr Christus überallhin mitnehmt.‘ Nein, so nicht – als ob Paulus und dann die Gemeinde diejenigen wären, die alles anbahnen und durchziehen. Paulus schreibt vielmehr so: „Die Botschaft der Wahrheit, das Evangelium, ist zu euch gekommen.“ Wie wenn es eine Person wäre, ein Besucher. Das Evangelium selber kam. Paulus – er kam mit und bezeugte es. Aber das Evangelium war die Kraft, die aus sich strömte. Und dann? „Genauso, wie dieses Evangelium überall in der Welt Früchte trägt und sich immer weiter ausbreitet, genauso tut es das auch bei euch.“ Das Evangelium bahnt sich also weiterhin innerhalb der Gemeinde sein Flussbett. Und die Christen? Am besten, sie gehen mit, folgen dem Strom. Noch einmal: Nicht sie müssen sich im Gewirr der vielen Möglichkeiten ihren Weg bahnen, sondern der Weg ist bereits gebahnt: von der Botschaft über Jesus.
Der müssen wir folgen. Dem Evangelium, das voran geht, folgen wir. Was aber ist das – das Evangelium? Die Kolosser damals hatten es gehört. Wir heute lesen es. Die Berichte von Jesus Christus und von seinen Boten, das Leben Jesu und sein Tod und seine Auferweckung und was das dann alles bedeutet – das lesen wir heute. In der Bibel. Wenn wir dem Evangelium folgen, müssen wir es lesen, immer wieder. Und zwar natürlich nicht nur die vier Evangelien, sondern Gottes Botschaft in dem ganzen Buch. Wenn wir wissen wollen, wonach wir uns richten sollen, dann müssen wir vorher lesen. Und dann verstehen. Das erfordert manche Mühe. Aber ohne diese Mühe werden unsere Entscheidungen zu reinen Gefühlssachen – und das tut uns oft nicht gut. Geben wir uns doch Mühe beim Lesen von Gottes Wort – ohne diese Mühe würden unsere Gemeinden zerfallen. Eine erschreckende Aussicht – Gemeinde zerfallen! Aber diese Prognose sage nicht ich, sondern der Begründer des deutschen Baptismus, Johann Gerhard Oncken, hat es gesagt:
Wir haben nur eine Waffe, das ist das gute alte Buch, und eine andere Waffe hat in unseren Augen gar keinen Wert. Das Wort des lebendigen Gottes, das ist der Grund, auf dem wir stehen und stehen wollen. Sollen unsere Gemeinden vernichtet werden, so kann es nur durch ein Mittel geschehen: Die Bibel müsste auf unseren Märkten verbrannt werden.
Bibeln verbrennen – das vernichtet unsere Gemeinde. Kein Mensch hierzulande würde öffentlich unsere Bibeln verbrennen. Aber wenn wir sie zugeklappt lassen und nicht zu Rate ziehen, dann kommt es auf’s Gleiche hinaus. Wie also finden wir zu Entscheidungen? Bibeln aufklappen, lesen, zu verstehen suchen. Entehren wir doch Gottes Wort nicht durch Denkfaulheit!
Wir richten uns nach der Bibel, wir folgen ihrer Botschaft, dem Evangelium – warum noch mal? Wie war das? Weil das Evangelium eine Strömungskraft hat und sich seinen Weg unter uns bahnt. Es strömt sowieso. Wir können uns mitnehmen lassen oder aber den Strom hindurchziehen lassen. Das Evangelium strömt. „Genauso, wie dieses Evangelium überall in der Welt Früchte trägt und sich immer weiter ausbreitet, genauso tut es das auch bei euch.“
3. Tun, was dem Herrn gefällt!
Das nächste Magnetfeld, um unsere Kompassnadel auszurichten: Ihr sollt „seinen Willen in vollem Umfang erkennen. Dann könnt ihr ein Leben führen, durch das der Herr geehrt wird und das ihm in jeder Hinsicht gefällt.“ Was also macht Gott Ehre? Was gefällt ihm? Was macht ihm Freude? Alles, was Gott nicht gefällt, können wir gleich schon aussortieren.
Diese Leitfrage: Was passt zu Gott? – ist heute in unserer Kultur ziemlich fremdartig. Unsere Kultur des 21. Jahrhunderst legt allen Wert auf eine andere Frage, nämlich: „Was passt zu mir?“ In unserer Gesellschaft ist jeder fast im Zugzwang, sein eigenes Leben zu vermarkten. Du brauchst eine originelle E-mail-Adresse, einen Klingelton, den möglichst kein anderer hat, eine Homepage sowieso, du wählst dir deinen Stil aus unzähligen Möglichkeiten aus – der moderne Mensch von heute ist ständig dabei, ein Profil anzulegen und zu pflegen. Das Leben – eine Castingshow.
Wir als fromme Christen sind da meist einige Jahre hinterher hinter solchen Trends ... aber entscheiden wir unsere Angelegenheiten wirklich so anders? Was passt zu mir? – Das ist wohl doch eine heimliche Leitfrage. Manchmal auch: Wer passt zu uns? Es muss uns schon gefallen, was jemand vorschlägt, und wenn gar nichts hilft, dann heißt es eben schlicht: Das wollen wir nicht!
Gottes Wort schiebt all diese Fragen beiseite und stellt eine andere Frage in den Raum: Wie hätte Gott es eigentlich gern? Was erfreut ihn? Was gefällt ihm? Wenn wir mit allem Nachdruck diese Frage ergründen, dann ist für Geschmacksfragen eigentlich keine Zeit mehr.
Was macht Gott Ehre? Was ist seiner würdig? Was entspricht seinem Wesen? Nun, darüber kann man verschiedener Meinung sein. Aber wenn wir Paulus ein wenig weiter lesen im Kolosserbrief, dann stoßen wir auf eine genauere Beschreibung: „Der Sohn ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes.“ (Kol 1,15) Jesus ist Gottes Ebenbild. Wen wir also unsicher sind, was Gott den Ehre macht, was ihm gefallen würde – dann lasst uns doch möglichst so verhalten, wie Jesus war. Dann sind wir ganz nah an Gottes Herzen.
Ich wiederhole mich an dieser Stelle gern und sage noch einmal, was ich früher schon mal gepredigt habe: Unsere Bestimmung ist es, jesusförmig zu sein. Jesusförmige Männer, jesusförmige Frauen in einer jesusförmigen Gemeinde. Das gefällt Gott. Wenn wir also Entschlüsse fassen müssen, dann lassen wir es doch so kommen, dass es jesusförmige Entschlüsse sind. Eben so werden wir „seinen Willen in vollem Umfang erkennen. Dann können wir ein Leben führen, durch das der Herr geehrt wird und das ihm in jeder Hinsicht gefällt.“
Und ein letztes Kraftfeld für unsere Kompassnadel:
4. Wachstumskurs
Der Wachstumskurs ist uns vorgezeichnet. Jede Entscheidung ist richtig die das Wachstum fördert. Hören wir wieder auf Paulus: Er betet, dass „ihr imstande seid, stets das zu tun, was gut und richtig ist, sodass euer Leben Früchte tragen wird, und ihr immer weiter wachst, indem ihr Gott erkennt.“ Früchte tragen – immer weiter wachsen. Das ist uns aufgegeben.
Ich habe gerade einiges gelesen über das Leben eines früheren deutschen Politikers: Hermann Ehlers, 1954 verstorben. Er war zuletzt hochgeachteter Präsident des Deutschen Bundestages gewesen. Er kam aus einer ganz lebendigen Bibelkreisbewegung und lebte sein Christsein privat und öffentlich, in Kirche und Politik. Er war bekannt für seine geschliffenen Reden, manchmal auch für seine scharfe Zunge. Zuweilen hatte er ein aufbrausendes Wesen. Aber – so sagt es ein Wegbegleiter – er lebte in einem ständigen Prozess der bewussten Selbsterziehung. Theodor Heuss hat das gesagt. Diese Formulierung hat mich beeindruckt: ständiger Prozess der bewussten Selbsterziehung. Ein Mann des öffentlichen Lebens, der bei sich selber anfängt! Solche Politiker brauchten wir auch heute mehr. Ich meine, das ist ein gutes Beispiel für den Wachstumskurs, den Paulus für die Kolosser erbittet: „dass euer Leben Früchte tragen wird, und ihr immer weiter wachst, indem ihr Gott erkennt.“ Hermann Ehlers musste sich dann manches Mal entschuldigen oder etwas in Ordnung bringen. Aber das spricht nicht gegen, sondern für seinen starken Charakter. Ständige bewusste Selbsterziehung – daran sehen wir auch den Preis des Wachstums: nämlich die Veränderung. Wer sich nicht verändert, wächst auch nicht. Der Kirschbaum, der im Frühjahr so bleiben will, wie er ist, der wird im Sommer keine Früchte tragen. Veränderungsbereit sein – dann kann etwas wachsen.
Hm – „ständige Selbsterziehung“ ... eine einzige Sache stört mich daran: die Betonung des Selbst. Als ob es allein mit Konsequenz und Disziplin getan wäre. Die biblische Rede von der Frucht klingt anders. Die Kirschen wachsen nicht deshalb, weil der Baum sich anstrengt. Ich ändere mich nicht allein deshalb, weil ich es mir vorgenommen habe. Sondern der Heilige Geist schafft tiefe Veränderung. Wachstum und Früchte kommen von Gott. Exakt so sagt Paulus es den Kolossern: „Wie dieses Evangelium überall in der Welt Früchte trägt, genauso tut es das auch bei euch.“ Also das Evangelium trägt Früchte. Paulus richtet kein Gesetz auf, und sei es ein Wachstumsgesetz. Nein. Aber Paulus kennt Gottes Absicht und die Kraft des Evangeliums. Unsere Aufgabe ist nur: uns an Gott dranzuhängen, wenn der wirkt. Es zulassen und es begrüßen, dass Gott uns wachsen lässt. Und die Früchte dann hegen. Aber die Quelle ist bei Gott. Paulus sagt uns eine gute Nachricht: Hängt euch einfach an Gott dran, wenn der etwas aufkommen lässt. Und damit sind wir schon fast wieder bei der Strömungskraft des Evangeliums. Das wirkende Wort von Jesus ist auf Wachstum aus. Wachstumskurs – das ist ein weiterer Teil des Magnetfeldes, das unsere Kompassnadel anzieht.
Liebe Gemeinde, wir sind vorhin gestartet mit der Frage nach unseren Entscheidungen. Jeder von uns muss sie treffen. Mütter manchmal im Minutentakt. Die Christen in Kolossä mussten ihr neues Verhalten als Jesusleute bestimmen. Jeder von uns hat im persönlichen Leben Entschlüsse zu fassen – und wir als Gemeinde auch immer wieder. Aus dem Kolosserbrief haben wir vier Felder kennen gelernt, die uns Orientierung geben. Ich wiederhole sie noch einmal:
1. Das Gebet – betende Menschen können gute Entscheidungen treffen.
2. Die Strömungskraft des Evangeliums: Wohin nimmt dich Gottes Wort mit?
3. Was Gott gefällt und ihm Freude macht. Entscheidend ist nicht, was zu uns passt, sondern was zu ihm passt – was jesusförmig ist.
Und 4.: Wachstumskurs. Gott legt gute Früchte in uns an. Wenn wir Gottes Wachstum fördern, liegen wir schon mal richtig.
Der erste Punkt war das Gebet. Heute ist der Sonntag Rogate – Betet! Lasst uns deshalb ein Gebetslied singen und danach das tun – beten.