Predigt über Röm 2,4
Start mit dem Liedtext „Zeugnistag“ von Reinhard Mey)
Nein, dieser Chanson ist nicht mein Predigttext heute. Aber ich möchte sprechen über die Glücksmomente, die dieser Junge erlebt hat. Angst und Schrecken im Büro des Rektors – und dann schlägt es um in einen unerwarteten Glücksmoment. Der kleine Kerl ist plötzlich frei!
Dieser Glücksmoment war sicher nicht nur einmalig, er ist nicht nur damals passiert. Sondern jedes Mal, wenn er sich daran erinnert und an seine Eltern denkt, die ihn da rausgeholt haben, bei jeder Erinnerung kommt sicher wieder ein Glücksmoment. Und selbst uns, die wir diesen Text hören oder das Lied von Reinhard Mey, berührt es. Glücksmomente.
Geht euch das auch so, dass ihr unwillkürlich an Gott denken müsst? An Gott, der es in Jesus auch so mit uns gemacht hat? Was auch immer vorliegt gegen uns, wofür auch immer wir uns schämen müssten – Jesus sagt: „Das ist meins. Das setze ich auf meine Rechnung. Komm, Junge, lass uns gehen!“
Reinhard Mey wünscht jedem Kind Eltern, die aus diesem Holz geschnitten sind. Wir haben das Glück, einem Gott zu vertrauen, der wirklich aus solch einem Holze ist. Erbarmen statt Anklage. Der Gott, der aus solch einem Holze ist, hat zugelassen, dass sein eigener Sohn an ein Holz genagelt wurde, ans Kreuz. Und als Gott ihn auferweckte, war das wie seine Unterschrift unter unser mieses Zeugnis: Das ist okay. Es ist gut zwischen uns.
Und damit bin ich jetzt bei dem Bibelwort, das diese Predigt bestimmt. Röm 2,4:
Verachtest du etwa den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt?
Gottes erste Tat ist Güte. Sein erster Gedanke ist Liebe. Als er die Welt schuf, hat er zuallererst einen unfassbar großen Reichtum hineingeschenkt. Alles, was wir sind, ist erst Antwort. Zweites Wort, nie erstes. Das erste Wort hat Gottes Güte. Ihr können wir nie zuvorkommen, er ist uns damit zuvorgekommen.
„Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt?“ Umkehr – das ist der Kurswechsel, den unser Leben immer wieder nötig hat. Wir müssen anders werden, um auf der Spur von Gottes Leben zu bleiben. Aber anders werden macht Angst. Veränderung kostet Kraft. Woher nehmen wir die Kraft dazu?
Aus der Bibel hören wir heute: Es ist Gottes Güte, die uns anders werden lässt. Wenn Gott uns barmherzig beschenkt. Glücksmomente sind das, und sie führen zum Kurswechsel
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Aus der Güte folgt die Umkehr – diese wunderbare Reihenfolge haben Christen immer schon bestaunt. Wir wollen das auch tun mit dem Lied Nr. 17: „Wie groß ist des Allmächt’gen Güte.“
...
Wer dieses Lied singt, der geht einen Weg. Zuerst steht das vor Augen, was Gott uns schenkt. Gott hat jeden Menschen als Schöpfer kreativ und unverwechselbar ausgestattet. Schau dich mal um. Keiner ist so wie du. Und niemand ist so unverwechselbar original wie dein Nachbar. Außerdem: Gott begleitet unsere verschlungenen Lebenswege in großer Geduld. Das sind tatsächlich Glücksmomente, so etwas zu erleben, und auch Glücksmomente, wieder daran zu denken. Und von diesen Momenten ausgehend wenden wir uns dann Gott zu: Dich will ich lieben. Deinen Willen möchte ich befolgen.
Wenn ich so Gottes Güte erlebe, stärkt das meine Verbindung zu Gott. Ich will gar nicht mehr, dass diese Verbindung jemals abbröckelt. Sondern ich suche seine Nähe – weil dort sein Herz schlägt und seine Liebe pulsiert.
Ich denke da wieder an den Zwölfjährigen mit seinem Schulzeugnis. Die Verbindung zu seinen Eltern wurde doch unglaublich gestärkt, weil sie großherzig waren. Der denkt doch seitdem mit Achtung an seine Eltern. Wenn sie ihn fertig gemacht hätten im Rektoratszimmer, wenn sie ihn bestraft hätten, dann hätte der Junge zwar deutlich gehört, was richtig und was falsch ist. Aber auf die Verbindung zu den Eltern hätte er seitdem pfeifen können, sie wäre für ihn nicht begehrenswert gewesen. So aber, wie sie es gemacht haben, haben sie die Verbindung gestärkt.
Nichts anderes ist doch Umkehr, ist Buße: Ich möchte wieder hin zu Gott. Ich möchte die Verbindung zu ihm stärken. Sehnsucht danach bekomme ich nicht, wenn ich eine Gardinenpredigt befürchten muss. Zuneigung zu meinem Vater im Himmel entsteht, wenn ich sein Herz voller Güte pulsieren spüre.
Mir persönlich ist es so gegangen, als ich Christ wurde. Ich hatte erlebt, wie Gott so deutlich in mein Leben gesprochen hat gerade in einer Zeit, wo ich mir das intensiv wünschte. Gott hat mir auf eine so persönliche Art geantwortet, so dass ich keinen Zweifel hatte: das ist für mich. Und dann habe ich sehr gerne ihm mein Leben geöffnet. Und habe sehr gerne danach gefragt, was er für mich will. In wichtigen Momenten später war es ebenso: Wo ich merkte, Gott öffnet mir neue Möglichkeiten, Gott hilft mir über manche meiner charakterlichen Grenzen hinweg, da habe ich neu Feuer gefangen für ihn. Wo ich dachte, ich bin nun mal so, wenig mutig damals, zurückhaltend – da hat Gott mir nach und nach Neues beigebracht. Und das hat meine Verbindung zu ihm ungemein gestärkt. Gottes Güte hat das bewirkt – Gottes Güte hat mich zur Umkehr geleitet.
Das ist Gottes Art, das ist sein Grundmuster. Jesus hat es gezeigt, dass er Leute für Gott gewinnt nicht durch Strafpredigt, nicht indem er ihnen vorgerechnet hat, wo sie überall versagt haben und Gottes Gebote übertreten haben, sondern Jesus hat sie beschenkt. Und dann wollten sie ihm folgen, wollten Gottes Willen tun. Gottes Güte hat sie zum Umkehr getrieben.
Wir wollen in einem kleinen Bibelmosaik einmal auf solche Berichte oder Leitsätze hören. Und achten wir darauf, wie aus dem Geschenk die Hingabe folgt, aus dem Glücksmoment der Kurswechsel.
Lk 19,1-10
Mt 4,17 + 5Mose 5,6+7
1Joh 3,1-3
Tit 2,11-14
Hinter jedem dieser Bibelworte steckt Lebenserfahrung. Nicht nur bei Zachäus, sondern auch, wenn der Johannesbrief schreibt: „Der Vater hat uns so große Liebe geschenkt. Wir heißen Kinder Gottes!“ Dahinter stecken Erlebnisse, die geprägt haben. Glücksmomente? Nun, „Momente“ waren es sicher nicht nur, nicht bloß kurze Augenblicke. Bei Zachäus ist Glück und Freiheit und Zufriedenheit dauerhaft eingekehrt. Aber beglückend war es eben, als er die Verbindung zu seinem Gott wieder stärkte. Als er seinen Kurs wechselte. Als er umkehrte und Buße tat. Für ihn lag darin Glück. In der Bibel ist die Kurskorrektur, die sogenannte Buße, ganz oft mit Freude verbunden. Buße ist Freude! Freude im Himmel, wenn einer zurückkehrt, dem Gott verloren gegangen war. Unbändige Freude beim Vater, als der verlorene Sohn wieder nach Hause kam. Aber auch Freude bei diesem Sohn selbst, als der eben weiter Sohn sein durfte und kein Knecht werden musste. Das Freudenfest des Vaters steckt auch den an, der Buße getan hat; die Freude springt über vom Vater auf den Rückkehrer. Dass Zachäus, der Kapitalist, plötzlich so großherzig sein konnte und sein halbes Bankkonto für die Armen plünderte – das ist nur durch unbändige Freude zu erklären. Buße ist Freude. Das passt zum heutigen Sonntag „Jubilate“. Wenn ein Mensch seinen Lebenskurs korrigiert, dann folgt das oft aus einer Glücksbegegnung. Und nach dem Kurswechsel wartet wiederum Glückserfahrung. Umkehr ist Freude.
Worin liegt das Glück? Wieso ist der Kapitalist Zachäus glücklich, wenn er gerade Geld verschenkt? Wie kann ein Mensch heute glücklich sein, wenn er seinen Streit begräbt und sein Recht nicht durchkämpft und Buße tut von seinem Ärger? Verlieren wir denn nicht etwas, geben wir nicht etwas auf, wenn wir umkehren und Buße tun? Wo ist da das Glück?
Das Glück kommt, weil wir nun frei sind. Der Kurswechsel, die Buße macht uns frei. Wir lassen nicht nur unsere Sünden zurück, unsere falschen Haltungen, sondern wir lassen auch unsere achtbaren Taten hinter uns. Beides, Böses und Gutes, zählt vor Gott nicht, wenn Gott uns sowieso begnadigt. Wir sind befreit vom Aufrechnen und dass wir uns zusammenreißen, damit Gott noch einigermaßen gut von uns denkt. Denn Kurswechsel heißt gerade nicht: Ich tue Buße – also ich reiße mich künftig zusammen. Sondern: Ich verlasse mich jetzt voll und ganz auf Jesus.
Das Glück der Buße liegt darin, dass ich nicht mehr an irgendein himmlisches Fehlerkonto denken muss. Je weniger Fehlerpunkte, desto mehr würde mich Gott lieben – und je mehr Fehlerpunkte, desto distanzierter wäre Gott. Nein, weil Gott mich immer schon geliebt hat, hat ihn das Fehlerkonto gar nicht interessiert. Es ist keine Bedingung für seine Liebe. Es tut ihm weh, wenn ich meinem Leben schade, ja. Aber das mindert seine Liebe doch nicht. Also von vornherein geliebt – das ist Glück. Und in diese Liebe zurückfinden, das macht frei. Glücksmomente, die von Dauer sind.
Ich habe neulich so eine Art Fabel gelesen, die hierher passt. Ich habe nicht mehr finden können, wo sie stand, aber ich habe sie mal aus dem Gedächtnis aufgeschrieben.
Ein König hatte keine Kinder. Wie sollte er zu einem Thronerben kommen? Er ging in das städtische Waisenhaus, lud einige Kinder in sein Schloss ein und sagte ihnen: Ihr werdet von nun an bei mir wohnen. Ihr esst an meiner Tafel und tragt kostbare Kleider. Derjenige von euch, der sich drei Monate lang wirklich königlich benimmt, der wird mein Thronerbe sein.
Die Kinder waren begeistert – vom Waisenhaus ins Schloss! Sie ließen sich vornehm einkleiden, sie übten den Umgang mit goldenen Messern und Gabeln, sie lernten höfliche Ausdrücke. Aber nach einer Woche schon blätterte das gute Benehmen ab. Sie riefen einander doch wieder die alten Schimpfwörtern zu, sie verkleckerten das vornehme Essen und zerrissen ihre Kleider, als sie auf Bäume kletterten. Weise und gütig, wie ein König sein muss, wurde schon gar keiner von ihnen. Am Ende hatte sich keiner wirklich königlich benommen.
Ein anderer König hatte ebenfalls keine Kinder. Auch er suchte einen Thronerben. Und so brach er auf, besuchte das städtische Waisenhaus, lernte die Kinder kennen und adoptierte schließlich einen Jungen. Im Schloss angekommen sagte er zu ihm: Du wirst von nun an als mein Sohn leben. Du wirst bei mir wohnen, du isst an meiner Tafel und trägst kostbare Kleider. Du wirst so lernen, königlich zu leben, und dann würdig sein, mein Thornerbe zu sein.
Der Junge gab sich alle Mühe, aber auch er nutzte bald wieder böse Schimpfwörter, verkleckerte sein edles Essen und zerriss seine Kleider, als er über den Bach sprang. Aber jeden Abend beim Zubettbringen sagte sein Vater, der König, zu ihm: Du bist der Königssohn. Du wirst mein Thronerbe sein. Und im Laufe der Zeit nahm der Sohn tatsächlich königliches Verhalten an, er wurde weise und gütig und seinem Vater ähnlich.
Was ist der Unterschied zwischen den beiden Königen? Beim ersten musste die Kinder sich beweisen – erst dann wären sie angenommen worden. Beim zweiten war der Junge angenommen, unwiderruflich. Und das prägte ihn.
Gottes Art ist die des zweiten Königs. Er gestaltet uns, er erwartet Veränderung, ja – aber nachdem er uns angenommen hat. Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt?
Die Jungen beim ersten König mussten ihr Fehlerkonto im Blick behalten, weil ihr König das auch tat. Beim zweiten König war das Fehlerkonto seines Jungen völlig uninteressant, denn der war nun gültig ein Königssohn. Darin liegt bei Gott das Glück der Umkehr, die Freude der Buße: Wir kehren zurück zu einem Leben, wo wir frei sind vom Fehlerzählen, weil wir ohnehin schon geliebt sind.
Weißt du nicht, dass Gottes Güte es ist, die dich zur Umkehr treibt?
Noch einmal lasst uns zwischendurch singen in der Predigt: „Gott ist gut“.
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„Ich lauf voll Freude zu ihm“ ... das ist Kontaktaufnahme. Das ist Kurwechsel. Und wo kommt der her? Auch in diesem Lied ist die Reihenfolge so, wie es oft bei Gott ist: „Denk ich an seine Liebe für mich, dann erfüllt mich Jubel ... und dann laufe ich zu ihm.“ Gottes Güte weckt die Umkehr.
Wir müssen jetzt hinzufügen, damit die Sache im Lot bleibt: Nicht jede Umkehr ist ein einziger Glücksmoment. Nicht jede Buße macht Freude. Ich kenne Momente, wo mir heiß und kalt wird, weil ich an Versäumnisse gedacht habe. Dann erschrecke ich und versuche, es wieder in Ordnung zu bringen. Sofern das überhaupt noch geht. In der Buße, im Kurswechsel liegt tatsächlich oft auch ein Schrecken. Wenn ich nämlich einsehe: Mein bisheriger Kurs, meine eigene Richtung, sie hätte mich weg von Gott getrieben. Ich wäre letztlich in den Tod gelaufen. Ich habe das Leben verdorben, das Gott doch so gut gemacht hat, und darüber wird Gott durchaus zornig, wenn seine Geschöpfe die guten Gaben verplempern. Das zu erkennen: ich war am Rande des Abgrunds – das begeistert nicht. Als Petrus behauptete, er kenne Jesus gar nicht, und als Jesus ihm wenig später direkt in die Augen blickte, da war das kein Glücksmoment für Petrus. Seine Kurskorrektur, seine Buße, passierte mit heißen Tränen. Wenige Tage später hat Jesus ihn dann noch einmal angesprochen. Und hat ihn neu angenommen. Petrus war wieder auf Kurs, und das war wieder tiefes Glück für ihn. Also: Kurskorrektur kann auch weh tun, vor allem wenn ich erschrocken einsehe, was ich gerade selber in meinem Leben kaputt gemacht habe durch die Sünde. Und dazu noch im Leben von anderen. Wir Menschen neigen natürlich dazu, solchem Schrecken aus dem Weg zu gehen. Deshalb hat das Wort Buße mittlerweile keinen guten Klang mehr bei uns.
Wir müssen also wiederentdecken, was Gott sich bei Buße zuerst denkt. Er ruft uns in seine Nähe. Er beweist seine Güte auf Vorschuss. Er ist zornig über unsere Sünde, weil sie uns kaputt macht, nicht weil er beleidigt wäre. Er möchte die Beziehung zu ihm stark machen – und das zu erkennen, ist dann doch Grund zur Freude.
Weißt du nicht, dass Gottes Güte es ist, die dich zur Umkehr treibt?
Kurswechsel, Umkehr, auch Buße – diese Geschenke Gottes wollen wieder einen guten Klang bei uns bekommen. Was wäre denn das Schlimmste, was einem passieren kann, der Buße tut? Was blüht dem? Wird er niedergemacht? Muss er sich demütigen? Wenn Gott uns wegholt aus falschem Kurs, dann kann uns doch nur Gutes passieren. Dann kann unser Leben doch nur besser werden. Der Gott, dessen Güte dich zur Umkehr zieht – was hättest du bei dem zu befürchten?
Wer umkehrt zu Gott, dem kann nur Gutes passieren. Wenn wir diese Wahrheit glauben, dann sollten wir noch abschließend zwei Konsequenzen ziehen.
Erstens – sagen wir Gott doch: Ich bin zur Umkehr bereit. Gott, du darfst mich ansprechen, mich zur Buße rufen. Ich lege meine Befürchtungen ab. Heiliger Geist, ich erlaube dir, mich meiner Sünden zu überführen. Denn ich fasse dabei Zutrauen, dass du es nur tust, um Güte in mein Leben zu bringen.
So zu beten, das wäre ein echter Vertrauenserweis. Solch ein Gebet würde wegführen von den Lippenbekenntnissen: Ja, wir alle sind Sünder. Ja wir alle müssen im Prinzip Buße tun. Das sind oft bloß hohle Worte. Aber so zu beten: Heiliger Geist, ich erlaube dir, mich konkret zur Umkehr zu rufen – das wäre ein Vertrauensbeweis. Willst du einmal so beten? In deiner nächsten stillen persönlichen Gebetszeit? Glaubst du, dass dir dann nur Gutes passieren kann?
Und eine zweite Konsequenz: Wenn es uns gut geht im Leben, wenn wir gesund sind, mal keine Geldsorgen haben, wenn uns Freunde geschenkt sind oder eine einigermaßen stabile Familie: Lasst uns diese Geschenke richtig deuten. Es sind Zeichen von Gottes Güte. Gott hat sie gegeben, nicht, damit du sie nimmst und dann damit weggehst. Gott hat sie gegeben, um die Beziehung zu ihm zu stärken. Er ruft dich auch durch dein Glück zu sich hin.
Wenn Gott dein Leben segnet mit Gesundheit oder Liebe: Es muss nicht automatisch heißen, dass er alles okay findet. Nach dem Motto: Wenn es mir so gut geht, dann muss Gott ja wohl zufrieden mit mir sein. Dann habe ich als guter Christ wohl irgend etwas richtig gemacht. Nein, du kannst dein Lebensglück auch anders lesen. Du kannst nicht nur im Unglück, sondern auch im Glück fragen: Wieso lässt Gott es zu? Wieso ausgerechnet ich? Womit habe ich das verdient? Vielleicht rührt Gott dein Leben an mit seinen Gaben, um dich zu rufen. Um dir zu sagen: Siehst du, verdient hast du das nicht. Aber ich denke voller Güte an dich. Komm also noch näher zu mir. Meine Güte ruft dich zur Umkehr. Meine Liebe ruft dich an mein Herz.
Vielleicht will Gott das sagen. Typisch für ihn wäre es. Gottes Güte treibt dich zur Umkehr. Weißt du das nicht? Glücksmomente beim Kurswechsel – so hat Gott es sich gedacht.
Und nun lasst uns das Lied noch einmal singen: Gott ist gut.