Donnerstag, 3. Juni 2010

Predigt „... ein anderer Mensch werden ...“

Predigt über 1Sam 10,6
Liebe Gemeinde,
„der ändert sich ja doch nicht!“ – was ist das für ein Satz? Wie klingt es, wenn jemand das sagt? Ein Jubelruf? Bestimmt nicht. Es ist meist ein frustrierter Satz – der ändert sich ja doch nicht! Der müsste es, aber er tut es nicht. Wenn wir so reden, dann verraten wir ein Gespür dafür, dass es immer wieder nötig ist, sich zu ändern. Bertolt Brecht erzählte diese Geschichte:
Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: „Sie haben sich gar nicht verändert.“ – „Oh,“ sagte Herr K. und erbleichte.
Das ist die eine Seite der Sache. Sich verändern ist nötig. Aber es gibt noch einen anderen Blickwinkel. Wenn im Fernsehen ein Politiker staatstragend ankündigt: „Große Veränderungen kommen auf uns zu und wir müssen uns auf sie einstellen“ – dann verheißt das nichts Gutes. Meist höhere Steuern oder so. Veränderungen machen Angst, weil das Kommende unbekannt ist. So sind wir Menschen nun mal: Gewohnheitstiere, beharrlich – und zugleich spüren wir doch, dass ohne Veränderungen das Leben abstirbt.

Heute feiern wir Pfingsten. Wir feiern, dass Gott seinen Geist gegeben hat und stets neu geben will. Gott bringt damit Gutes in unser Leben hinein – Heilsames. Heilung. Ich bin auf einen Bibelabschnitt gestoßen, der ganz überraschend von Gottes Geist spricht. Es ist der Ausschnitt aus einer alten Königsgeschichte aus dem ersten Teil der Bibel, aus dem Ersten Testament. Gott war auf den Wunsch seines Volkes eingegangen, das gern einen König haben wollte. Alle anderen Nationen hatten das – also wollte Israel nicht hintenanstehen. Gott ging darauf ein. Er suchte sich einen geeigneten, fähigen Mann aus, zeigte quasi mit dem Finger auf ihn – er tat das durch einen Propheten – und machte diesen Mann zum König. Saul. Der Prophet sagte dann folgendes über ihn:

(Lesen Sie hier 1Sam 10,6-9.)

„Der Geist des Herrn wird dich durchdringen ... und du wirst in einen anderen Menschen verwandelt werden.“ Wie aus heiterem Himmel trifft Saul diese Ankündigung. Und in der Tat – sein Leben geht fortan anders weiter. Er wird nicht mehr derselbe sein seitdem. Dieser Mann Saul, bis eben noch ein gewöhnlicher Bürger Israels, er hat nun sein Pfingsten erlebt. Gottes Geist kam zu ihm. Wer sich in der Bibel ein bisschen auskennt, der hat Saul eher als unglücklichen König kennen gelernt, als erfolglosen und gescheiterten Regenten. Stimmt, das kam später. Aber der Anfang, so wie Gott ihn gesetzt hat, ist klar und gerade: Gott nimmt einen Menschen in Beschlag und macht ihn anders.
Damals war es nur einer. Der kommende König. Der ist von uns heute weit entfernt. Wir folgen Jesus Christus nach, und von ihm her ist Gottes Geist jedem von uns gegeben. Nicht nur einigen wenigen, sondern uns allen. Was König Saul für sich erlebte, kann also ein Beispiel für jeden von uns sein.

„Der Geist des Herrn wird dich durchdringen ... und du wirst in einen anderen Menschen verwandelt werden.“ Hm, was passiert mit uns, wenn Gott zu uns so was sagt? Wird das Leben leichter? Erfolgreicher? Tragen wir unter unserer Kleidung nun ein Supermannkostüm? Fallen alle unsere schlechten Eigenschaften von uns ab wie Blätter im Herbst vom Baum? Oh, das wäre klasse – ich würde das meiner Frau von Herzen gönnen, dass das bei mir passierte. Aber ihr merkt schon an der Art, wie ich frage, dass dies nicht die Antwort ist. Wir können aber im biblischen Bericht erkennen, welche Folgen es hat, wenn der Heilige Geist jemanden packt. Kurz gesagt: Wer vom Heiligen Geist erfüllt wird, geht nach außen und nach innen. Er wirkt aktiv und kann warten. Er spuckt in die Hände – und er faltet die Hände.

1. Gottes Geist befähigt
„Dann wird der Geist des HERRN dich durchdringen, [...] und du wirst in einen anderen Menschen verwandelt werden. Und wenn diese Zeichen für dich eintreffen, tu, was sich dir anbietet, denn Gott ist mit dir.“ Tu, was dir vor die Hände kommt. Gott begleitet das. Gott heißt das gut, was du dir aussuchst, dass du es tun möchtest.
Gottes Geist rüstet mit Fähigkeiten aus und stellt dabei zugleich in eine große Freiheit. Zu wem Gottes Geist kommt, der wird etwas bewirken können, der zieht Spuren. Bei Saul war es so. Er konnte sich nun an die Spitze seines Volkes stellen, konnte Wege zeigen, Widerstände überwinden. Er war zu Dingen imstande, die er vorher so nie im Blick hatte. Das ist die eine Wirkung des Heiligen Geistes. „Du wirst in einen anderen Menschen verwandelt werden“ – Gott macht dich stark. Gott macht dann auch selbstbewusst. „Tu, was sich dir anbietet, denn Gott ist mit dir.“ Gott würdigt seine Kinder, dass sie selbst ermessen können, was jetzt dran ist. Mutlose Menschen werden munter. Müde Leute wachen auf. Wer bisher nicht wusste, wozu er gut war, der bekommt eine Ahnung davon. Gottes Geist bringt dich voran, so dass du wiederum andere voran bringen kannst.
Das ist das eine – die Bewegung nach außen. Das ist die eine Hälfte. Gottes Geist führt aber zugleich auch nach innen.

2. Gottes Geist lässt innehalten
Saul bekommt noch eine zweite Anweisung, und sie klingt wie das komplette Gegenteil zur ersten. „Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dich wissen lasse, was du tun sollst.“ So sagt es der Prophet, der Saul all das ankündigte. Warte, und wenn es eine volle Woche sein muss, warte auf Gottes Wort. Erst dann leg los. Es gibt Situationen, da käme uns alles Mögliche vor die Hände, das wir tun könnten. Wir bräuchten nur zulangen. Aber dann ist es dran zu warten. Auf Gottes Wort zu warten. Der Heilige Geist verschafft uns nicht sofort nach 15 Minuten alle Antworten. Aber er tut etwas anderes – er hilft uns zu warten.

Was passiert mit uns, wenn wir plötzlich zum Nichtstun verurteilt sind? Wenn wir eine unwillkommene Wartezeit erleben? In der Schlange vor der Supermarktkasse oder im Stau oder plötzlich im Krankenbett, wo nichts mehr geht, oder wenn uns in irgend einer erhofften Angelegenheit der Zug vor der Nase weggefahren ist? Wir können dann nichts mehr aktiv machen, wir müssen warten – was passiert dann mit uns? Wir sind oft dann mit uns selbst allein. Uns selbst überlassen – und wir müssen es dann aushalten, dass wir allein uns selbst gegenüber stehen. Schonungslos, mit Licht und Schatten. Mit allen inneren Anklagen oder unangenehmen Regungen. Manchmal gehen wir mit anderen ins Gericht, manchmal mit uns selber. Wartezeiten wollen wir so kurz wie möglich halten. Aber manchmal ist es gerade die Wirkung des Heiligen Geistes, dass wir in die Warteschleife geschickt werden. Und wir sind dann eben doch nicht nur alleine uns selbst gegenüber gestellt. Sondern Gottes Geist ist dabei.
Wir müssen dann fähig sein, nach innen zu gehen. Lieber würden wir handeln, entscheiden, gestalten. Wenn nötig, wären wir zum Äußersten bereit. Aber gerade das ist dann nicht dran. Nicht zum Äußersten, sondern im Gegenteil zum Innersten müssen wir bereit sein. Gottes Geist gestaltet nicht nur die Welt um uns herum, nach außen. Sondern er gestaltet auch uns selbst, unseren Charakter – das zielt nach innen. Und auch auf diesem Weg werden wir „in einen anderen Menschen verwandelt“.
Wenn Gottes Geist also uns packt, dann aktiviert er uns – und mutet uns zu anderer Zeit zu, dass wir warten. Beides kommt von demselben Geist. Es lässt uns die Ärmel aufkrempeln und in die Hände spucken – und lässt uns ebenso die Hände falten.

Wir sind hier allesamt in sehr verschiedenen Lebenssituationen und sind vom Schöpfer auch mit sehr verschiedenen Charakteren ausgestattet. Einige sind eher zurückhaltend und lassen im Zweifelsfall dem anderen den Vortritt. Einige sind oft unsicher über das, was sie tun könnten, sie fühlen sich wohl, wenn der Spatz in der Hand sicher ist und verzichten gern auf die Taube, die jetzt noch auf dem Dach sitzt. Andere leben auf, wenn es rund geht, und haben kaum die Zeit, all ihren Ideen nachzukommen. Beides kann gut sein. Beides kann auch gelegentlich verkehrt sein. Herausfinden kann es jeder nur selbst, was Gottes Geist jetzt als nächstes mit ihm vorhat: aktivieren, ermuntern? Oder zur Ruhe bringen und Mut machen, eine Wartezeit auszuhalten? Führt Gottes Geist dich nach außen oder nach innen? Stellt er dir Möglichkeiten vor Augen und du solltest mutig zugreifen? Diese Fortbildung – jene Verantwortung? Oder stellt er dir deine Schattenseiten vor Augen und du solltest innehalten und dich denen stellen?
Beides ist Wirkung desselben Heiligen Geistes. Und beides sind Wege, verwandelt zu werden – „dann wird der Geist des HERRN dich durchdringen, [...] und du wirst in einen anderen Menschen verwandelt werden. Und wenn diese Zeichen für dich eintreffen, tu, was sich dir anbietet, denn Gott ist mit dir. Und du sollst [losgehen], und sieh, ich werde herabkommen zu dir [...]. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dich wissen lasse, was du tun sollst.“

Aktiv werden oder innehalten – Wege, durch Gottes Geist ein anderer Mensch zu werden. Eins ist bei diesen beiden Wegen gleich: Gott bringt dich jedes Mal in Verbindung mit seiner Königsherrschaft, mit seinem Reich. Er stellt dein Leben in einen größeren Rahmen, nämlich in den Rahmen des Reiches Gottes. Entweder sein Geist macht dich tatkräftig, stärkt deine Hände. So kannst du mitwirken für sein Reich, das sich ausbreitet. Oder aber Gottes Geist arbeitet innen dir, an deinem Charakter, er stärkt dein Herz. Auch das hat einen Zusammenhang zum Reich Gottes. Es will ja jeden Menschen erfassen, auch dich, von innen heraus. Gottes Reich wächst nach außen und nach innen, es stärkt deine Hände und dein Herz. „Hier sind Herz und Hände für die neue Welt“, singen wir manchmal. Und gerade so wirst du verwandelt und ein anderer Mensch: indem du nicht mehr bei dir bleibst, sondern in den größeren Rahmen des Reiches Gottes hinein kommst.

„Dann wird der Geist des HERRN dich durchdringen, [...] und du wirst in einen anderen Menschen verwandelt werden.“ Verlockende Aussicht? Die Tür ist aufgestoßen und ich muss nicht bleiben, wie ich bin? Oder beängstigende Aussicht? Hilfe, irgendwas ändert sich und wer weiß, worauf das hinausläuft?
Egal ob das Anderswerden uns fasziniert oder verschreckt – eins können wir an der Person sehen, die diese Verheißung bekam, an Saul: Wir können an ihm sehen, wie es zugeht, wenn diese Veränderungskraft des Heiligen Geistes fehlt. Wenn der Geist irgendwann einmal nicht mehr wirkt und wenn derjenige kein anderer Mensch mehr ist, sondern letztlich doch der alte bleibt.

3. Wenn Gottes Geist fehlt ...
Saul war von Gott als König berufen und er war für diese Aufgabe mit allem ausgerüstet, was er dazu brauchte. Er hatte gute natürliche Anlagen. „Er war jung und schön, und unter den Israeliten gab es keinen schöneren Mann als ihn, er überragte alles Volk um Kopfeslänge.“ (1Sam 9,2) Saul hatte außerdem eben die Gabe des Heiligen Geistes bekommen. Und er hatte den Propheten Samuel als Gegenüber, der ihm Gottes Wort sagte. Saul hatte auf diese Weise in der Kraft des Geistes einen guten Start. Aber schon bald begann er, all das zu verspielen. Er verließ sich nicht mehr allein auf Gott, sondern folgte seinen eigenen Ideen. Er nahm Rücksicht auf die Leute, was die wohl denken, und befolgte Gottes Weisungen nur noch zur Hälfte. Irgendwann hat Gott dann seine Beauftragung zurückgenommen – Saul sollte nicht mehr König sein. Seitdem verlief sein Leben total tragisch. Das Leben eines Menschen, der eben nicht mehr von Gottes Geist bestimmt wird. Ein Mensch, der gegen den Strom von Pfingsten lebt. Was für ein Bild ergibt sich da?

Es ist ein gehetzter Mann. Ein misstrauischer Mann. Überall wittert er Feinde, auf jedem Stuhl, hinter jedem Strauch. Andererseits möchte er es den Leuten Recht machen. Er klammert sich an die Macht. Er ist gewaltbereit. Und hinter all dem steht offenbar seine Angst. Angst, die Macht zu verlieren, Angst, das Gesicht zu verlieren. Wer nicht mehr von Gottes Geist durchdrungen ist, der ist der eigenen Angst preisgegeben.
Die biblische Erzählung zeigt uns für das Leben dieses Mannes, der von allen guten Geistern verlassen ist, immer wieder ein bestimmtes Bild. Fünfmal wird erzählt, die Saul da sitzt, auf dem Thron z. B., mit seinem Speer in der Hand. Das war seine Angewohnheit geworden: Wo er geht und steht und sitzt, den Speer in der Hand zu halten. Immer wieder benutzt er ihn auch in rasender Wut (meine Kinderbibel von Anne de Vries hatte das eindrücklich illustriert). Eine Erzählung zeigt Saul in seinem Zelt schlafend – und am Kopfende, griffbereit, steckt der Speer im Boden. Saul hat Gottes Geist verloren und ist dennoch nicht bereit, umzukehren. Also bleibt ihm nur eins, auf das er sich verlassen kann: sein Speer. Erschütterndes Bild eines angstgehetzten Menschen. Eigentlich zutiefst krank.
Liebe Gemeinde, nun sehen wir, wie lebensnotwendig es ist, „von Gottes Geist durchdrungen und in einen anderen Menschen verwandelt zu werden“: Wo das nicht passiert, muss man zu anderen Stützen greifen. Saul verließ sich auf seinen Speer. Er war innerlich kaputt und er machte andere kaputt. Bemitleidenswert und zugleich tragisch.

Nicht jeder heute hält seinen Speer in der Hand. Manche schon – manche teilen lieber vorsorglich nach allen Seiten aus. Von Angst getrieben. Andere haben es weniger mit dem Speer, aber sie halten ständig den Schild hoch. Distanzieren sich, lassen keinen zu nahe kommen, bleiben unnahbar. Letztlich ist Angst der Grund. Wieder andere schätzen statt Speer und Schild das Podest. Dort klettern sie drauf, versuchen zu beeindrucken, wollen stets andere überragen – und das darf für sie auch nicht anders sein. Aus Angst kommt das. Oder aber jemand hält sich nur noch in der Nähe eines Baumes auf, um sich notfalls dahinter zu verstecken. Wo Mut gefragt wäre oder mal eine Verantwortung zu übernehmen, da geht’s schnell hinter den Baum, bis es vorbei ist.
Egal ob Speer, wie Saul, oder Schutzschild, egal ob Podest oder Versteckbaum – eins ist bei allen Hilfsmitteln gleich: Wer sie nötig braucht, lebt nicht gesund. Es ist kein freies Leben. Es ist mehr oder weniger stark deformiert. Das sage ich, ohne mit dem Finger zu zeigen. Denn immer steht ja Angst dahinter und Angst ist eine zutiefst menschliche Regung. Das ist nicht zu verurteilen. Diese Angst führt zwar zu sündigen Reaktionen. Das Leben ist deformiert – Sünde deformiert. Aber ich möchte die Speernutzer und Schildträger und Podestbesteiger und Baumverstecker nicht verurteilen. Ich selber kenne diese Hilfsmittel doch auch zu gut.
Nicht anprangern also. Wohl aber den Weg zur Heilung zeigen. Und das ist der Heilige Geist. Saul mit seinem Speer war von allen guten Geistern verlassen. Vorher, als er vom Heiligen Geist durchdrungen war, da lebte er klar. Der Heilige Geist also formt dein Leben zurück in die Gestalt, die gesund ist und nicht mehr deformiert. Wie macht der Heilige Geist das? „Du wirst in einen anderen Menschen verwandelt werden.“ So macht er das. Entweder er aktiviert deine Hände, du erlebst, wie du Gottes Reich mit ausbreiten kannst. Oder er gibt Mut, dich deinem Charakter zu stellen, einschließlich deiner Schatten. Er stärkt dein Herz und du erlebst, wie Gottes Reich durch dich hindurchgeht. „Der Geist des HERRN wird dich durchdringen, und du wirst in einen anderen Menschen verwandelt werden.“ So wird dein Leben gesund. Saul kannte diese Erfahrung. Saul hat so begonnen.

Ich möchte schließen mit einer Einladung, und die klingt ganz schlicht:

4. Verlass dich auf den Heiligen Geist
Das wäre die Reaktion, wenn Gottes Geist dich durchdringen will. Er will das – der Geist. Und was willst du? Deine Reaktion kann die sein: Verlass dich auf ihn.
Diese schlichte Einladung meine ich ganz wörtlich und ganz bedeutungsstark. Verlass dich auf ihn – das beginnt so: Verlass dich. Verlasse dich, dein Leben mit seinen Speeren, Schilden, Podesten, Versteckbäumen. Verlass deine Angst, wenn sie dein heimliches Lebenszentrum geworden ist. Verlass dich, dein So-sein, sofern es ohne Geist ist. Verlass dich dann zu Gott hin, auf Gott hin. Verlass dich auf ihn.

Macht es da noch Angst, wenn man ein anderer Mensch werden soll? Muss man da noch denken: „Hilfe, Veränderung, ich weiß nicht, worauf das hinausläuft?“ Wer sich nicht verlässt, bleibt bei sich selbst. Bei sich als altem Menschen. Von allen guten Geistern im Stich gelassen. Den Speer in der Hand. Deformiert. Der einzige Weg zur Gesundung ist: sich verlassen. Verlass dich auf Gottes Geist. Keine Angst: Er nimmt dir das Leben nicht weg. Im Gegenteil: Er heilt dich.

Ich wiederhole noch mal, was Gottes Geist vorhat: Er befähigt. Stellt dich in den Rahmen von Gottes Reich – du spuckst in die Hände und darfst mitwirken. Oder Gottes Geist lässt dich innehalten. Du wartest, stellst dich deinen Schatten. Bekommst Kontakt zu Gottes Reich, das deinen Charakter prägt. Du faltest die Hände und hältst aus zu warten.
Wir feiern Pfingsten. Gottes Geist kam zu den Menschen und kommt immer neu. Über den Heiligen Geist sagt die Bibel: „Eifersüchtig sehnt Gott sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ.“ (Jak 4,5) Gott sehnt sich nach seinem Geist in mir und in dir. Findet er ihn in uns wieder?
Lasst uns hingehen zu Gottes Geist. Verlass dich. Verlass dich auf den Heiligen Geist.
Amen.